sand im smartphone

 rucko fotografie CC BY-NC 2.0
rucko fotografie
CC BY-NC 2.0

Um den Touchscreen des Smartphones geschmeidig bedienen zu können, muss Thulium und Ytterbium verbaut werden. Das sind Bestandteile aus seltenen Erden und kommt in dem Fall Malaysia aus Australien.

In der WOZ schreibt Markus Spörndli:

Aber warum in aller Welt wird die Erde nicht in Australien selbst verarbeitet, sondern in Säcke gefüllt, in Container verpackt, auf Lkws verladen, auf Hochseefrachter umgeladen, 6000 Kilometer noch Norden transportiert, erneut auf Lkws verladen – gegen den Willen einer zornigen Bevölkerung in Malaysia? […] Erstens: Mangel an Personal; Malaysia habe hervorragende Ingenieure. Zweitens: Mangel an Infrastruktur; Mount Weld liegt im australischen Outback. Drittens: Mangel an den benötigten Chemikalien wie hochkonzentrierter Säure; in Kuantan liegt die Säurefabrik gleich gegenüber. Und viertens: der Preis des Wassers. «Mound Weld ist staubtrocken. Alles erwies sich als zu teuer. Kuantan war die beste Lösung.»

Und die beste Lösung sieht dann so aus:

Jede Stunde würden «100 000 Kubikmeter Abfallgase in die Atmosphäre abgegeben und 500 Tonnen kontaminiertes Wasser in einen Fluss geleitet». Der genannte Fluss, der wie die Stadt Kuantan heisst, gilt als wichtiges Habitat für Mangroven, die auf der Roten Liste für geschützte Arten stehen. Dann ist da noch das radioaktive Thorium, ein Bestandteil der Erde um den Mount Weld. Als eine Art blinder Passagier gelangt das Thorium nach Kuantan und bleibt dort als langlebiger, strahlender Müll zurück.

Dagegen äußert sich Protest:

Unter ihren Protestrufen erzittert seit dem Frühjahr 2012 nicht nur das Management von Lynas, sondern die ganze malaysische Regierung. Über sämtliche digitalen Kanäle bestens vernetzt, bringt Himpunan Hijau für spontane Protestmärsche jederzeit Zehntausende auf die Strasse.

Es lohnt also auch bei der Hardware, auf der die smarte Software läuft, ein Blick hinter die Kullissen zu werfen. Ein weiterer Aspekt im digitalen Klassenkampf.

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