Zwei neue Commons-Bücher

Finanz- und Schuldenkrise, Klima­Krise, Krise der Energieversorgung und Hunger – all dies zeigt: Das Marktsystem ermöglicht keine zukunftsfähige Lebensweise. Krisenlösungen müssen einer anderen Logik folgen als der von Konkurrenz, Profit und Wachstum. Commons, Gemeingüter und die mit ihnen verbundene Wirtschaftsweise verweisen auf dieses Andere. Dazu gibt es zwei neue Bücher.

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Allmende, Ostrom, Nuss, Keimform.de

Le Monde diplomatique macht ein „Glossar der Allmende“ und läßt Wirtschaftsnobelpreisträgerin E. Ostrom ihren Begriff von „Gemeingüter – jenseits von Markt und Staat“ beschreiben und bewerben. Sabine Nuss beschäftigte sich schon anlässlich des Klimagipfels kritisch mit Ostroms Commons-Begriff: „Knietief in der VWL“. Die Zeitschrift Luxemburg hat einen aktuellen Themenschwerpunkt dazu: „Commons, Kommune, Kommunismus“. Und keimform.de fragt: Retten die „Commons“ die Welt oder müssen sie selber gerettet werden?

Die Zukunft der ‚Commons‘: Enteignung des Kapitals oder neoliberaler Plan B?

Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift new formations enthält einen interessanten Artikel über die Zukunft der Commons:

The ‘commons’ has undergone a remarkable transformation in the last fifteen years, from a word referring rather archaically to a grassy square in the centre of New England towns to one variously used by real estate developers, ‘free software’ programmers, ecological activists and peasant revolutionaries to describe very different, indeed conflicting, purposes and realities. I believe that this resurgence of ‘commons’ thinking is due to a confluence of two streams coming from opposing perspectives.

Read more: Caffentzis: Future of the Commons

Neues Buch zur Theorie des bürgerlichen Privateigentums

haslbauerEigentum – einen Gegenstand ideell als Seinen zu nehmen – ist heutzutage das Selbstverständlichste von der Welt. Der weltweit gültige Konsens kontrastiert mit einer offensichtlichen Unkenntnis, was für ein Verhältnis die Menschen mit dem Eigentum zum einen zu sich, aber auch zu den Dingen und letztlich den anderen Menschen einnehmen. Mit der Rückführung von Eigentum und Person auf ihren gesellschaftlichen Grund erweisen sich diese Inbegriffe individueller Freiheit ausgerechnet als Dienstbarkeit für das Prinzip bürgerlichen Wirtschaftens, den »Heißhunger nach Mehrarbeit«. Es erhellen sich in der Folge die bekannte Deformation des Individuums wie die Korrosion der menschlichen Beziehungen, und letztlich auch der fatale Wille zur Unterwerfung unter eine allmächtige gesellschaftliche Instanz. Mehr lesen