Politisches Saatgut

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Saatgut ist schon lange nicht nur für Blumenfreuden und Gemüseschmaus da. Es ist ein politisch umkämpftes Objekt um Bestimmungsmacht, Vielfalt, Geld und Copyright. Es ist die Auseinandersetzung zwischen großen Saatgutproduzenten und Menschen, die aus Pflanzen ihr eigenes Saatgut herstellten. Es ist die Entscheidung zwischen drei oder 3.000 Tomatensorten.

Wir berichteten auf diesem Block über die politische Relevanz von Artenvielfalt. In diesem Beitrag geht es um den praktischen Widerstand: Saatgutbörsen finden in vielen Regionen statt und haben weltweit ein lange Geschichte.

Eine Saatgutbörse ist also eine feine Sache. Die eigenen Samen aus den eigenen Züchtungen tausche ich gegen andere. Wer keine hat, bekommt welche geschenkt: Für den Garten, den Balkon, den Nachbarschaftsgarten, das Feld oder den Topf auf dem Fensterbrett. Am vergangenen Wochenende fand eine von vielen selbstorganisierten Saatgutbörsen auf dem Longo maï Hof Ulenkrug, in Mecklenburg Vorpommern, statt.

Und wer all das nicht hat, kann auch eine Samenbombe mitnehmen: In einem Lehmklumpen versteckt werden die Samen auf eine Brachfläche, eine Freifläche oder Parkfläche transportiert. Bei Regen einfach fallen lassen; bei Trockenheit mit der Trinkflasche nachhelfen.

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