Bereits 2011 initiierte via campesina eine Petition gegen Landgrabbing in Mali. Die Situation hat sich massiv verschärft, die Menschen leiden Hunger, Widerstand wird brutal verhindert, solidarische Reisen und Öffentlichkeitsarbeit stoßen an ihre Grenzen.
Besonders dramatisch ist die soziale Lage von Kleinbauern/bäuerinnen, die ungefähr 75 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Stellvertretend dafür stehen die beiden Dörfer Sanamadougou und Sahou 270 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Bamako. Noch im Jahr 2009 haben diese zur Linderung einer landesweiten Ernährungskrise 40 Tonnen Hirse an die malische Regierung gespendet, heute sind sie selber auf Lebensmittellieferungen angewiesen. Denn im Zuge des weltweit boomenden Ausverkaufs fruchtbarer Acker-, Wald- und Weideflächen an Investmentfonds, Banken und Konzerne ist es auch in Sanamadougou und Sahou zu gewaltsamen Vertreibungen gekommen. Zudem mussten die BewohnerInnen die schmerzliche Erfahrung machen, dass bäuerlicher Widerstand selbst in vergleichsweise liberal regierten Ländern wie Mali oftmals brutal unterdrückt wird. Beides hat Sanamadougou und Sahou weit über Mali hinaus bekannt gemacht – als ein Symbol für den Kampf um kollektive Bodenrechte und somit Ernährungssouveränität. (http://afrique-europe-interact.net)
Mehr zu den Hintergründen und der Geschichte von Landgrabbing in Mali seit dem 31.Mai 2010 ist bei afrique-europe-interact.net nachzulesen.
Bleibt die Frage nach dem WAS TUN? Um den Protest und Widerstand der Bewohner_innen beider Dörfer solidarisch zu unterstützen, soll jetzt der politische Druck in der BRD erhöht werden. An diesem Donnerstag, 21. August 2014 von 11-14 Uhr findet eine Kundgebung vor der malischen Botschaft (Kurfürstendamm 72, U-Bahnhof Adenauerplatz, Berlin) und vor dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Stresemannstr. 94, Berlin) statt. Vielleicht hat die eine und der andere Leser_in aus Berlin noch keine Mittagessensverabredung.
Spenden für Lebensmittel, konkret geht es um Hirse, ein lokales Getreide, sind ebenfalls willkommen.