Der Umfang des Reichtums von denjenigen, die reich sind, ist schwer zu erfassen. In der aktuellen ver.di publik ist zu lesen, dass es daran liegt, dass es in der BRD keine Vermögenssteuer mehr gibt und damit der geldliche Umfang nicht erfasst werden kann.
Was für 99 Prozent der Bevölkerung repräsentativ ist, erfasst extremem Reichtum nicht wirklich. „Er konzentriert sich auf eine sehr kleine Personengruppe, die von Umfragen kaum erfasst wird“, heißt es dazu in einer Pressemitteilung der HBS. Mit Hilfe von neuen statistischen Mustern nähern sich Westermeier und Grabka neuen Ober- und Untergrenzen für Vermögen von Superreichen an. Bezieht man ihre Daten in die Erfassung des Gesamtvermögens in Deutschland ein, steigt es, bezogen auf das Jahr 2012, von 6,3 Billionen Euro auf bis zu 9,3 Billionen Euro an. Für die Verteilungsforscher belegt das die hohe Bedeutung hoher Einkommen in der Vermögensverteilung. Sie schätzen, dass dem reichsten Hundertstel der Deutschen bis zu einem Drittel aller Vermögen gehören dürfte. Bislang war die Forschung von einem Fünftel ausgegangen.
Gut erforscht hingegen ist die Zahl der Armen – 12,5, Millionen sollen es sein.
Am stärksten gebeutelt seien die Stadtstaaten Bremen und Berlin sowie das Land Mecklenburg-Vorpommern. Als Region komme das Ruhrgebiet hinzu. In 13 von 16 Bundesländern habe die Armut im Untersuchungszeitraum zugenommen. Als Schwelle für die Armutsgefährdung gilt für Singles ein Nettoeinkommen von 892 Euro, bei einer Familie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 sind es 1873 Euro. Das höchste Armutsrisiko hätten die Haushalte von Alleinerziehenden und von Erwerbslosen, heißt es in dem Bericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Auch bleibe die Kinderarmut in Deutschland weiterhin auf einem sehr hohen Niveau.
Und die Forderung:
… ein rigoroser steuerpolitischer Kurswechsel, der große Vermögen und Einkommen stärker zur Finanzierung des Sozialstaats heranzieht.
Ja – Reichensteuer! Leider ist sie in Frankreich nach zwei Jahren wieder ausgelaufen – für die bessere Wettbewerbsfähigkeit: billige Arbeitskräfte und zufriedene Bosse.