23. Witzenhäuser Konferenz „Frohes Schaffen!? – Arbeit in der Landwirtschaft“

Die Konferenz findet vom 1. bis 5. Dezember in Witzenhausen (bei Kassel) statt.

Die Arbeitsbedingungen in der Land- und Lebensmittelwirtschaft sind sehr häufig durch Unsicherheiten geprägt und/oder schlecht bezahlt. Und das nicht nur für SaisonarbeiterInnen, sondern ebenso für Fachkräfte und Betriebsleiter_innen.
Darum wird es auf der Konferenz um folgende Fragen gehen:

Wie ist die Situation von Landwirt_innen in Europa und unter welchen ökonomischen Zwängen stehen sie?
Weshalb sind die Löhne auch für Fachkräfte so niedrig?
Welche Rolle spielen die Saisonarbeiter_innen und Arbeitsmigrant_innen in der Lebensmittelproduktion?
Vor welchen Herausforderungen stehen Gewerkschaften in der Landwirtschaft?
Wie können die Bedingungen für Auszubildende verbessert werden? Kann die Ökologische Landwirtschaft auf diesem Feld ein Vorreiter sein?
Welche Ansätze für die Verwirklichung guter Arbeitsbedingungen gibt es und wie können wir sie auch in der Landwirtschaft durchsetzen?

Wir freuen uns darauf, diese Fragen gemeinsam mit Euch und vielen interessanten, internationalen Referent_innen zu diskutieren, uns auszutauschen und Möglichkeiten zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft zu finden.

Es wird auch einen Workshop zu Solidarischer Landwirtschaft geben.
Die Anmeldung zur Konferenz ist ab sofort möglich. Bis zum 15. November gelten ermäßigte Preise für die Teilnahme. Für genauere Informationen zur Anmeldung und zum Programm gibts die Homepage:
www.konferenz-witzenhausen.de
facebook.com/23.witzenhaeuser.konferenz
Mail: konferenz(at)wiz.uni-kassel.de

Eine Perspektive von Arbeitskämpfen

General Motors Technical Center (1956) Eero Saarinen CC BY-NC-ND 2.0
General Motors Technical Center (1956) Eero Saarinen
CC BY-NC-ND 2.0

In den USA gibt es weite Landstriche, die frei von gewerkschaftlicher Organisierung sind. In dem Artikel Schlimmer als in den 50ern. Studie zu Organisierung in den USA: Kollektive Tarifverhandlungen kaum noch möglich. Nicht nur Konzerne behindern Gewerkschaften, auch Politik greift ein von Claudia Wrobel in der Jungen Welt ist zu lesen, dass besonders der Süden der USA betroffen ist. Hier spielen sich Konzerninhaber*innen und -vertreter*innen mit Politiker*innen die Bälle zu, um jede Form von Organisierung zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu unterbinden. Mitunter wird der Arbeitskampf um Tarifverträge auch gesetzlich mehr und mehr erschwert.

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zwei perspektiven auf die zukunft der arbeit

186Technik, Arbeit, Internet, Kommunismus, Ausbeutung, Kapitalismus, sciene fiction, soziale Verhältnisse. In der Beilage der sehr lesenswerten Beilage der jungen welt zum Thema Moderne Technik ist von Ideenmenschen, Ordnungsmenschen, Produktionsmenschen zu lesen, wie auch von der Nutzung des Internets als Chance für den Kommunismus.

In der Leseprobe aus dem demnächst erscheinenden Buch „Venus siegt“ von Dietmar Dath wird eine Welt skizziert, die nicht so so weit weg scheint, die aktuelle soziale und Klassen-Verhältnisse aufgreift und wie ein „Modeversprechen: Ideen sind das neue Geld“ (junge welt, 25.2.2015) diese Verhältnisse nicht umwirft aber geschmeidig sortiert und manifestiert.

Helmut Dunkhase geht auf zwei Komponenten ein, die im Ergebnis zum Kommunismus führen könnten: „Sowjetmacht + Internet“ (junge welt, 25.2.2015).

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Privateigentum antasten

Im August 2014 übernahmen Arbeiter_innen, die in der Niederlassung des Druckereikonzerns Donnelley in Buenes Aires, Argentinien, beschäftigt waren, den Betrieb in kollektive Selbstverwaltung.

Übernahmen dieser Art haben in Argentinien eine gewisse Tradition. Während der großen Wirtschaftskrise 2001 wurden mehr als 160 Fabriken von ihrem Personal übernommen und in Kooperativen umgewandelt. Die meisten mussten jedoch wegen zu hohem ökonomischem Druck im Laufe der Jahre schließen oder wurden von ihren alten Eigentümern wieder zurückgewonnen. (ver.di public 2015, 01,12f)

Guglielmo Celata CC BY-SA 2.0
Guglielmo Celata
CC BY-SA 2.0

Es gibt ein paar Ausnahmen. Beispeilsweise stehen die Arbeiter_innen der Druckerei von Donnelley in engem Austausch mit dem Keramikhersteller Fábrica Sin Patrones – FaSinPat, ehemals Zanon, in Neuquén. Hier erkämpften die Arbeiter_innen nach acht Jahren eine Enteignung durch das Provinzparlament und eine Überschreibung an die Kooperative.

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Arbeitskraft zu Schnäppchenpreisen

blogbild
Foto: screenshot

Ob in der Reinigung, im Baugewerbe oder in anderen Bereichen, in denen mit Einsparung von Löhnen die Profitspanne erhöht werden kann: Nirgendwo sind reguläre Beschäftigungsverhältnisse Standard:

Insbesondere in strukturschwachen Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit finden Arbeitnehmer oft gar keine regulären Beschäftigungsverhältnisse mehr vor. Erst recht nicht, wenn sie als Arbeitsmigranten aus ärmeren EU-Staaten kommen. Neben ungesetztlich niedrigen Stundenlöhnen müssen sie sich stattdessen mit extremer Leistungsverdichtung und Scheinselbständigkeit auseinandersetzen. […] Durch Befristungen, Zeitarbeit oder auch die Aufhebung des Meisterzwangs wurden Lohndumping und erodierte Arbeitsbedingungen in ganzen Branchen zum Normalzustand. (Olaf Hanning in Neues Deutschland, 17.12.2014)

Von Bilanzen und Menschenleben

Blick von Tanger, Marocco, nach Tarifa, Spanien - der kürzeste Weg über das Mittelmeer
Blick von Tanger, Marocco, nach Tarifa, Spanien – der kürzeste Weg über das Mittelmeer

Meldungen über Migrant*innen kreuzen regelmäßig die Nachrichtenwelt der BRD: Tote im Mittelmeer, Fachkräftemangel, Bürger*innenproteste gegen Heime für Geflüchtete, Containerunterbringung, Willkommenskultur, Bertelsmannstiftung, mall of shame, gesetzliche Verschärfungen des Migrationsrechts, Zelte, Papst Franziskus, Blockaden gegen rassitsische und/oder neofaschistische Aufmärsche, usw. usf. Die Nennung der Bertelsmannstiftung mag an dieser Stelle die eine*den anderen Leser*in überraschen, ist diese doch eher bekannt für Studien und Empfehlungen zur ökonomischen Optimierung von Bildung oder Wirtschaft im Sinne kapitalistscher Wertschöpfungspotenziale und nicht gerade für ihre Beiträge zur Migrationspolitik. Aber: Geflüchtete und Migrant*innen sind Arbeitskräfte und mit Arbeitskraft wird Geld gemacht, so sie denn richtig eingesetzt wird. Weiterlesen

Wandel und Zukunft der Arbeit in der Landwirtschaft

agrarbuendnis

Der Zwang zum Wachstum, Konkurrenz und Arbeitshetze sind in der ökologischen und bäuerlichen Landwirtschaft in den letzten Jahren stärker geworden. Die Frage danach, wer unter welchen Bedingungen die Produktions- und die Care-Arbeit in der ökologischen und bäuerlichen Landwirtschaft macht, wird immer drängender. Schon vor mehr als einem Jahr fand in Kassel eine Tagung satt, als deren Ergebnis das Agrarbündnis, ein Zusammenschluß von zwei Dutzend Organisationen (Liste), Ende 2013 dann ein spannendes Thesenpapier (PDF) publiziert hat. Quintessenz: Die Arbeitsbedingungen in der alternativen Landwirtschaft müssen dringend verbessert werden, wenn nicht irgendwann auch dort angesichts miserabler Löhne und gestiegener Arbeitshetze ein „Nachwuchsproblem“ eintreten soll.

Ausgabe 348 der CONTRASTE ist da!

LOGOCONCONTRASTE ist die einzige überregionale Monatszeitung für Selbstorganisation und dient den Alternativen Bewegungen als Sprachrohr und Diskussionsforum. AktivistInnen aus den unterschiedlichsten Bewegungen verfolgen mit der Herausgabe der Zeitung das Ziel, zu den von Globalisierung, Sozialabbau, Massenarbeitslosigkeit und Umweltzerstörung geprägten herrschenden Verhältnissen Alternativen zu diskutieren, Entwicklungen aufzuzeigen, eigene Utopien zu entwickeln und diese zu erproben.
Seit Anfang der Woche wieder in euren Briefkästen oder Infoläden: CONTRASTE Nr. 348 (!!), September 2013: Mit dem Fokus Selbstorganisation, Bewegungen und solidarische Ökonomien kommen in diesem Blatt Monat für Monat Menschen und Zusammenhänge zu Wort, die mit ihren Utopien im „Hier und Jetzt“ experimentieren oder widerständige Praxen entwickeln. Mit vier Schwerpunktseiten zu Selbstorganisation und Widerstand im neoliberalen Alltag.

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Apple goes Redwashing

Diverse Kampagnen für „saubere“ Elektronik (z.B. Greenpeace) bewegen die großen Markenkonzerne, sich über ihre Ökobilanz Gedanken zu machen (z.B. „The story behind Apple’s environmental footprint“). „Greenwashing“ lautete schnell der Vorwurf: Die ökologische Produktion sei nur vorgespiegelt in Hochglanzbroschüren und basiere auf schräg interpretierten Daten. Aber die Marken bleiben empfindlich, Imagebeschmutzung ist das schärfste Schwert der auf die Einflussmöglichkeiten konsumentensouveränen Handels orientierten bürgerlichen Konsumkritik. Die Empfindlichkeit verhält sich dabei proportional zum „Wert“ der Marke im Bewußtsein der (potentiellen) Kunden. Da ist Apple eindeutig spitze. Dabei bisher nebensächlich: Die Grenzen zwischen der Kritik der menschlichen Naturverhältnisse im weitesten Sinne und den Kämpfen um menschlichere Arbeitsverhältnisse sind fließend. In jeder Ökokritik schwingt soziale Kritik mit. Das hat jetzt offensichtlich auch die imagebeschmutzungsempfindliche Marke Apple erkannt und eröffnet ein neues Kapitel der Politurarbeit am eigenen Image: „Supplier Responsibility at Apple“. Weiterlesen

Generation Praktikum 2.0

CC BY-NC-SA 2.0 (Oszedo)

Als Arbeit suchender Absolvent der Sozialwissenschaflter kommt man kaum an der Zeitschrift Arbeitsmarkt vorbei. Hier werden bundesweit Stellen im Bereich Bildung, Kultur und Sozialwesen zusammengefasst. Motivierend ist das meist nicht, weil gerade in Berlin kaum Stellen für Berufseinsteiger_innen ausgeschrieben sind. Besonders schlecht Laune machte letzte Woche der Leitartikel mit dem Titel „Engagiert und unterbezahlt“:

Lange Praktika sind [für Absolvent_innen] selbstverständlich. Und Praktikumsgehälter sind in den seltensten Fällen so hoch, dass davon der eigene Lebensunterhalt bestritten werden kann.

Nach der im Artikel zitiereten Kasseler Studie, „stellen Praktika für viele Absolventen einen „normalen“ ersten Schritt auf dem Weg ins Berufsleben dar“.

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